EMOVY meldet Insolvenz an

Noch im Dezember berichteten wir über ein Konsolidierung am THG-Markt bei der unter anderem EMOVY den Geschäftskundenbereich der thinkmobility.green übernommen hat. Doch das hat anscheinend nichts genützt, denn nun muss die Firma Insolvenz anmelden. Der Geschäftsbetrieb bei EMOVY soll dabei im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens „weitmöglich fortgeführt“ werden.

Gründe für die Insolvenz

Wie der Geschäftsführer Matthias Kerner berichtet, so sei „EMOVY ein solides, zukunftsorientiertes Unternehmen, das sich mit vollem Engagement für die Mobilitätswende einsetzt. Durch die Insolvenz eines Vertragspartners ist eine finanzielle Lücke entstanden, die das Unternehmen nicht auffangen konnte“.

In einem Schreiben an die Kunden – welches uns nicht vorliegt – schreibt EMOVY laut electrive.net, dass im November 2024 jedoch unerwartet regulatorische Änderungen durch die Bundesregierung in Kraft traten – ohne jede Vorankündigung. Diese führten folgend zu erheblichen Marktpreisschwankungen, die sich nachteilig auf die bereits für 2025 abgeschlossenen Handelsgeschäfte auswirkten. Trotz intensiver Bemühungen, gemeinsam mit den Verpflichteten eine einvernehmliche Lösung zu finden, blieben diese Gespräche leider ohne Erfolg.“

Bild: EMOVY

Weiterhin schreibt EMOVY, dass diese nach eigenen Angaben „auf Auszahlungen und Leistungen ihres Vertragspartners Landwärme GmbH angewiesen [waren], dessen Insolvenzverfahren weitreichende Konsequenzen für viele Marktteilnehmer mit sich brachte“.

Weiterhin sei die „langwierige Bearbeitung unserer Anträge durch das Umweltbundesamt (UBA)“ ein „weiterer wesentlicher Faktor“ gewesen, der zur Insolvenz geführt hat. Im vergangenen Sommer berichteten wir, dass das Umweltbundesamt zwischenzeitlich auf deren Seite den Stand der Bearbeitung angibt, da sich ein Rückstau auf bis zu sechs Monate ergab.

Die Folgen für die THG-Szene

Da EMOVY ist der einzige THG-Anbieter welcher auf B2B-Kunden spezialisiert ist, werden die Auswirkungen für Endkunden nicht direkt sichtbar. Die Folgen werden erst später im Markt sichtbar, wenn Stromanbieter, Autohäuser oder Ladesäulenbetreiber nur eine geringe oder gar keine Auszahlung erhalten und das Defizit entsprechend an deren Kunden weitergeben „müssen“.

Laut EMOVY zählen zahlreiche Firmen aus unterschiedlichsten Branchen zu deren Portfolio:

  • 🔸Autohäuser
  • 🔸Autohersteller (OEM)
  • 🔸Autovermieter- und Auto-Abo-Anbieter
  • 🔸Betreiber öffentlicher Ladesäulen
  • 🔸Carsharing-Anbieter
  • 🔸Energieversorger und Stadtwerke
  • 🔸Leasinggesellschaften
  • 🔸ÖPNV-Betreiber
  • 🔸Pflegedienste
  • 🔸Taxi-Unternehmen
  • 🔸Transport- und Logistikunternehmen (KEP-Branche)
  • 🔸Versicherungen
  • 🔸Pooling-Dienstleister

Außerdem ist EMOVY Mitglied im Bundesverband THG-Quote und Matthias Kerner bei LinkedIn stets sehr aktiv gewesen. Inwiefern dieser Schritt nun Auswirkungen auf den Interessensverband hat, ist bisher nicht absehbar.

Quellen:
https://www.diebewertung.de/insolvenzemovy-gmbh
https://www.electrive.net/2025/05/27/thg-vermittler-emovy-meldet-insolvenz-an/
https://www.emovy.de/emovy-gmbh-stellt-antrag-auf-eroeffnung-eines-insolvenzverfahrens/

Einen guten Überblick über die aktuellen Top-Anbieter in Deutschland und Österreich gibt es hier im THG-Vergleich.

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